Junge Akademie Frankfurt
Jahrgang 2023
Naomi Asbrand
Zur Person: Naomi Asbrand aus Schrecksbach, Bachelorstudentin der Politikwissenschaft
Für diesen Aspekt von Demokratie lohnt es sich zu kämpfen: Diversität. Sie steht für Fortschritt, Akzeptanz und Vielfalt – und all das macht eine Demokratie aus.
Was sich ändern muss, damit sich mehr junge Menschen politisch einbringen: Der Zugang zu politischer Partizipation müsste sich leichter gestalten. Konkret müsste man Angebote schaffen, die im Alltag ohne viel Aufwand wahrgenommen werden können.
Dieses Talent hätte ich gern: Lügen zu erkennen. Ehrlichkeit ist ein Grundpfeiler für Vertrauen.
Eva Brenner
Zur Person: Eva Brenner aus Kaiserslautern, Bachelorstudentin der Mathematik
Für diesen Aspekt von Demokratie lohnt es sich zu kämpfen: guter Streit, der diejenigen einbezieht, um die es geht
Was sich ändern muss, damit sich mehr junge Menschen politisch einbringen: Es muss ihnen ermöglicht werden, Demokratie zu erleben, in welcher Ausprägung auch immer.
Dieses Talent hätte ich gern: Fragen nicht auszuweichen
Felix Brößler
Zur Person: Felix Brößler aus Frankfurt, Abiturient
Für diesen Aspekt von Demokratie lohnt es sich zu kämpfen: für jeden Aspekt an ihr, für die Demokratie als solche! Rechtsstaatlichkeit, Pluralismus und Grundrechte sind Säulen freiheitlichen Lebens und müssen um jeden Preis gewahrt werden. Betrachtet man sie genauer, lässt sich erkennen, dass sie alle auf einem gemeinsamen Fundament stehen, ohne das sie nicht existieren können: Meinungsfreiheit und Gleichberechtigung. Wie kann es Pluralismus geben, wenn es keine Meinungsfreiheit gibt? Wie kann ein Land frei von Willkür sein, wenn es Meinungen unterdrückt? Kann es nicht. Wie können die Bürger friedlich ihre Grundrechte einklagen, wenn sie ihre Meinung nicht äußern dürfen? Können sie nicht. Eine Herrschaft durch das Volk kann nur eine solche sein, wenn das Volk frei denken und frei reden darf. Dafür lohnt es sich zu kämpfen. Eine Herrschaft durch das Volk ist aber auch eben nur eine Herrschaft durch das Volk, wenn wirklich das ganze Volk eingeschlossen ist. Wenn alle Menschen gleichwertig und gleichberechtigt sind. Positiver Frieden bedeutet die Abwesenheit struktureller Gewalt – das sollte jede Demokratie anstreben.
Was sich ändern muss, damit sich mehr junge Menschen politisch einbringen: Die Schulen müssen aktiver werden. Sie sollten Schülern beibringen, die Initiative zu ergreifen. Wenn Jugendliche an Schulen keine Projekte mit Bezug zum realen Leben umsetzen, dann werden sie es auch selbst in der Regel nicht tun. Viel kann aber auch schon erreicht werden, indem Schulen ihre Schüler auf Projekte und Wege aufmerksam machen, sich zu engagieren. Interessierte Schüler werden diese wahrnehmen. Zum Beispiel habe ich beschlossen, diese Bewerbung zu schreiben, nachdem eine Lehrerin mich auf die Junge Akademie aufmerksam gemacht hat. Leider passiert so etwas viel zu selten und mit zu wenigen Schülern. Jungen Menschen fehlt nicht der Geist, sich zu engagieren. Was ihnen fehlt, ist die Erfahrung, Orientierung und der Überblick über die Möglichkeiten, dies zu tun.
Dieses Talent hätte ich gern: Die Grundlage fast aller Konflikte – auch in der Politik – ist, dass sich die streitenden Parteien nicht verstehen und es daher nicht schaffen, sich anzunähern und auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Mit dem Talent, Dinge so zu kommunizieren, dass sie beim Empfänger genau so ankommen, wie man selbst sie auch versteht, könnten unfassbar viele Konflikte vermieden und politische Prozesse enorm beschleunigt werden.
Lena Sofie Buchwald
Zur Person: Lena Sofie Buchwald aus Frankfurt, Risikomanagerin
Für diesen Aspekt von Demokratie lohnt es sich zu kämpfen: nicht für einen, sondern für alle Aspekte von Demokratie, da sie alle essenziell für das Bestehen und Funktionieren dieser Staatsform sind. Besonders hervorheben möchte ich die Achtung der Menschenrechte und Grundrechte. In vielen Ländern der Welt sehen wir leider, dass Menschenrechte systematisch missachtet werden.
Was sich ändern muss, damit sich mehr junge Menschen politisch einbringen: Die Schule ist ein guter Start, um junge Menschen für Politik zu begeistern. Diskussionen im Unterricht zu aktuellen politischen Themen können ein gutes Format sein, um Politik erlebbar zu machen. Hier kann vermittelt werden, dass der politische Diskurs Spaß macht und nicht so trocken ist, wie er vielleicht scheint.
Dieses Talent hätte ich gern: Als Zeitreisende könnte ich die Vergangenheit aktiv gestalten und Entscheidungen beeinflussen, die sich auf unsere heutige Welt auswirken. Mein Ziel wäre es, politische Entscheidungsträger/innen davon zu überzeugen, dass Klimaschutz und der Erhalt der Biodiversität Priorität haben müssen – ich würde sie dazu ermutigen, proaktive und mutige Maßnahmen zum Schutz unserer Umwelt zu ergreifen.
Eva Maja Dieterich
Zur Person: Eva Maja Dieterich aus Konstanz, Bachelorstudentin der Politik- und Verwaltungswissenschaften
Für diesen Aspekt von Demokratie lohnt es sich zu kämpfen: konstruktiven Dialog. Als demokratische Gesellschaft ringen wir in Diskussionen um die besten Lösungen für unser Land. Helmut Schmidt sagte dazu: „Eine Demokratie, in der nicht gestritten wird, ist keine.“ Unser Ziel muss sein, die Debattenkultur zu stärken und zu fördern.
Was sich ändern muss, damit sich mehr junge Menschen politisch einbringen: Wir müssen jungen Menschen gerade in Zeiten des Ohnmachtsgefühls immer wieder vor Augen führen, welche Errungenschaften durch politisches Engagement erzielt werden konnten und können. Unabdingbar ist es dabei, ihnen zu zeigen, welche Möglichkeiten und Fähigkeiten sie haben, zum gesellschaftlichen Wandel beizutragen.
Dieses Talent hätte ich gern: mir innerhalb einer Sekunde eine neue Sprache anzueignen. Man sagt nicht ohne Grund, die Sprache ist der Schlüssel zum Herzen. Ich könnte mich plötzlich überall mit Menschen und ihren Kulturen verbinden.
Nils Domnik
Zur Person: Nils Domnik aus Offenbach, Abiturient
Für diesen Aspekt von Demokratie lohnt es sich zu kämpfen: Meiner Meinung nach ist die Meinungsfreiheit der wichtigste Punkt einer Demokratie. Sie ermöglicht jedem, egal welcher Meinung, ein Mitwirken im gesellschaftlichen Leben und Diskurs. Erst durch Meinungsfreiheit und die unterschiedlichen Ideen, welche die Menschen einbringen, kann sich eine Gesellschaft weiterentwickeln und wirklich formen zu dem, was sie sein kann. Zudem kann nur durch Meinungsfreiheit gewährleistet werden, dass das ganze Volk mit seinen diversen Ideen gehört wird und jeder sich vom System eingeschlossen fühlt.
Was sich ändern muss, damit sich mehr junge Menschen politisch einbringen: Um mehr junge Menschen politisch aktiv werden zu lassen, braucht es mehr Erfolgsgeschichten von Gleichaltrigen, die etwas bewegt haben, sei es in der SV, lokalpolitisch oder auch auf Bundesebene. Diese Geschichten sollten an die Kinder und Jugendlichen schon früh ran geführt werden und diesen Mut gemacht werden, dass sie dies auch erreichen können. Auch eine Heruntersetzung des Wahlalters, wie es jetzt schon bei der Europawahl passiert ist, führt zu einer zwangsweisen Auseinandersetzung mit Politik.
Dieses Talent hätte ich gern: Risikobereitschaft- Mein Leben bestreite ich, würde ich sagen, relativ „sicher“, also mache ich Dinge meist nur, wenn ich mir sehr sicher dabei bin. Um Neues zu entdecken und zu erfahren braucht es aber immer ein wenig Risikobereitschaft, um den Sprung zu wagen.
Marco Dörr
Zur Person: Marco Dörr aus Offenbach, Abiturient
Für diesen Aspekt von Demokratie lohnt es sich zu kämpfen: Die Demokratie ist eine Garantin des Friedens. Es ist kein Zufall, dass es noch nie einen Krieg zwischen Demokratien gegeben hat.
Was sich ändern muss, damit sich mehr junge Menschen politisch einbringen: Schüler/innnenvertretungen sollte ein allgemeines politisches Mandat zugesprochen werden.
Dieses Talent hätte ich gern: Ich wäre gern kreativer, denn die kreativsten Lösungsansätze sind häufig die besten.
Pia Hansert
Zur Person: Pia Hansert aus Frankfurt, Masterstudentin der Politikwissenschaft
Für diesen Aspekt von Demokratie lohnt es sich zu kämpfen: Gleichberechtigung und Meinungs- sowie Wahlfreiheit
Was sich ändern muss, damit sich mehr junge Menschen politisch einbringen: Politische Beteiligung auch außerhalb von „traditionellem“ Engagement als solche wahrnehmen
Dieses Talent hätte ich gern: Handwerkliches Talent als Ausgleich zum theoretischen Studium
Timur Herz
Zur Person: Timur Herz aus Darmstadt, Freiwilligendienstleister
Für diesen Aspekt von Demokratie lohnt es sich zu kämpfen: Meinungsfreiheit. Aktuell sieht man in vielen Ländern, dass selbst nach demokratischen Wahlen die Demokratie nicht „einfach so“ weiterläuft, sondern aktive Unterstützung braucht.
Was sich ändern muss, damit sich mehr junge Menschen politisch einbringen: Man muss jungen Menschen die Mitarbeit an Themen anbieten, die sie interessieren. Veränderungen müssen erlebbar sein – bisher dauert der Weg dahin oft so lange, dass man die Schule dann schon hinter sich hat. Und modernere Partizipationsformen braucht es auch.
Dieses Talent hätte ich gern: besser frei sprechen zu können und spontan zu sein, um in Diskussionen zu überzeugen und meinen Standpunkt leichter zu vertreten.
Liv Jünemann
Zur Person: Liv Jünemann aus Frankfurt, Abiturientin
Für diesen Aspekt von Demokratie lohnt es sich zu kämpfen: Der öffentliche Diskurs bildet das Herzstück der Demokratie, denn hier sammeln sich Meinungen und es wird diskutiert. Hier entstehen Kompromisse, die den Bedürfnissen der Mehrheit entsprechen. Auch Freiheit ist für die Demokratie essentiell. Wenn ich mich und meine Meinung frei entfalten und diese in einem politischen Diskurs vertreten kann und auch gehört werde, ist das eine optimale Demokratie.
Was sich ändern muss, damit sich mehr junge Menschen politisch einbringen: Das Interesse junger Menschen für Politik ist da. Viele sehnen sich danach, etwas zu bewirken und eine Stimme zu bekommen. Die Politik gibt uns oft das Gefühl, dass unsere Stimme nichts wert ist oder sie nicht gehört wird. Die Responsivitätsfunktion der deutschen Parlamente greift bei jungen Menschen nicht. Die Bedürfnisse der jungen Menschen müssen ein größeres Thema in der Politik sein.
Dieses Talent hätte ich gern: Ich hätte gerne das Talent, mit so vielen Menschen wie möglich in verschiedenen Sprachen kommunizieren zu können. Ich finde es besonders wichtig, sich so viele Meinungen und Sichtweisen einzuholen wie möglich. Durch das Erlernen von Sprachen bekommt man einen individuellen Einblick in die Kultur und in die Lebensweisen dieser Menschen.
Marina Lücke
Zur Person: Marina Lücke aus Georgsmarienhütte, Bachelorstudentin der Energie-, Umwelt- und Verfahrenstechnik
Für diesen Aspekt von Demokratie lohnt es sich zu kämpfen: Der wichtigste Aspekt der Demokratie ist die friedliche, freie Meinungsbildung und –äußerung. Jeder soll seine Meinung vertreten und die Möglichkeit bekommen, sich seine Meinung zu bilden. Es muss gekämpft werden, dass Menschen nicht wegen ihrer Meinung ausgeschlossen werden. Es darf keine diktierte Meinung geben, die aufgezwungen wird.
Was sich ändern muss, damit sich mehr junge Menschen politisch einbringen: Die Politik muss diverser werden. Meinungen müssen vertretbar sein, ohne in Schubladen gepackt zu werden. Die politischen Lager sind verhärtet, so dass es schwer ist eine persönliche Position zu vertreten. Darüber hinaus muss die Politik jüngere Menschen einbinden. Es ist frustrierend, dass ältere Politiker Entscheidungen für junge Menschen treffen, die sie selbst nur kurzfristig betreffen.
Dieses Talent hätte ich gern: Ich hätte gerne das Talent, mit Gelassenheit jeder neuen und fordernden Situation zu begegnen und diese anderen zu vermitteln. Meiner Meinung nach könnten viele Konflikte damit gelöst werden, bevor sie zu Konflikten werden. Gelassenheit ist also ein Talent, dass der Demokratie Aufwind verschaffen kann, da besser Kompromisse gefunden werden können, ohne dass sich Meinungen direkt verhärten.
Lucas Maienschein
Zur Person: Lucas Maienschein aus Pohlheim, Bachelorstudent der Biomedizinischen Technik
Für diesen Aspekt von Demokratie lohnt es sich zu kämpfen: Für die Freiheit und Würde, welche die Demokratie jedem Individuum ermöglicht und garantiert
Was sich ändern muss, damit sich mehr junge Menschen politisch einbringen: Zuerst muss klargestellt werden, dass junge Menschen bereits politisch aktiv sind und sich in vielen Bereichen einbringen. Die Frage wäre also eher, wie man junge Menschen in politischen Strukturen integrieren kann. Dafür wäre es wichtig, dass junge Menschen als vollwertige Gegenüber behandelt werden und es ihnen ermöglicht wird, Dinge zu ändern und selbst, ihre eigene Zukunft gestalten zu können.
Dieses Talent hätte ich gern: Ich würde Leuten gerne schnell ansehen können, in welchem Bereich sie aufgehen und wo sie gefördert werden können.
Andrada-Andreea Patru
Zur Person: Andrada-Andreea Patru aus Frankfurt, Abiturientin
Für diesen Aspekt von Demokratie lohnt es sich zu kämpfen: Für mich ist es wichtig, dass die Beständigkeit einer Demokratie gewährleistet werden kann. Der Aspekt, für den es sich am meisten zu kämpfen lohnt, ist die Standhaftigkeit und Nachhaltigkeit unserer Demokratie, nicht als festes System das keine Veränderung zulässt, sondern als wandelndes Konzept das sich mit jeder Generation weiterentwickelt.
Was sich ändern muss, damit sich mehr junge Menschen politisch einbringen: Es ist besonders wichtig zu erkennen, dass das Gefühl der Machtlosigkeit oft bei vielen Menschen vorhanden ist. Es sind Vernetzung und Austausch notwendig, um den Mut zur Veränderung zu haben. Was sich ändern muss, ist der beschränkte Zugang zu politischem Engagement, der besonders jungen Menschen aufgrund von Ängsten, aber auch von gesellschaftlichen Vorurteilen gegenüber Aktivismus schwerfällt.
Dieses Talent hätte ich gern: Ich würde gerne jonglieren können. Mit vielen Sachen gleichzeitig umgehen zu können, erfordert viel Vertrauen und Koordination. Wenn es um Projekte geht, ist Koordination eines der wichtigsten Punkte, und um verschiedene Projekte gleichzeitig planen zu können, ist es notwendig, dass man auch das Risiko auf sich nehmen kann, dass es nicht immer so gehen kann, wie man es sich wünscht.
Sonja Reinig
Victoria Schmidt
Zur Person: Victoria Schmidt aus Gelnhausen, Studentin des Haupt- und Realschullehramts für Evangelische Religion und Mathematik
Für diesen Aspekt von Demokratie lohnt es sich zu kämpfen: Mitbestimmung bei Wahlen - da sich die persönlichen Lebenssituationen ändern, verändert sich auch Wahlverhalten. Wo finden sich starke Parteizugehörigkeiten und wie sieht das entsprechende Engagement im Wahlkampf aus? Dabei ist die lokale Ebene sehr wichtig - von möglichen Veränderungen auf der kleinsten politischen Ebene passieren meistens Veränderungen, die Personen direkt betreffen.
Was sich ändern muss, damit sich mehr junge Menschen politisch einbringen: Junge Personen sollen ins Parlament einziehen, um etwas zu verändern. Ein Parlamentseinzug ist jedoch nicht so einfach - wenn dieser geschafft wurde, ist das soziale Leben und die politische Arbeit zu vereinen. Das Ganze kann für junge Personen sehr ermüdend sein, da es viel Energie kostet, Projekte konsequent zu begleiten und immer wieder kritische Informationen über die Umsetzung zu beschaffen.
Dieses Talent hätte ich gern: Ich bewundere Menschen, welche in den Tag hinein leben und nach (Bauch-)Gefühlen handeln. Diese Lockerheit ist wichtig für Kreativität – aus dieser können neue Ideen außerhalb von Grenzen entstehen. Kreativität ist wichtig für Verknüpfungen von Wissen, damit Verbindungen erkannt werden können. Im Austausch mit anderen Personen kann Kreativität wachsen und etwas Einzigartiges entstehen.
Lara Singer
Zur Person: Lara Singer aus Hünstetten, Abiturientin
Für diesen Aspekt von Demokratie lohnt es sich zu kämpfen: Vor allem denke ich dabei and die Meinungsfreiheit und die Freiheit der Person. Die Auseinandersetzung und Diskussion über den richtigen Weg gehört zu einer Demokratie, denn es können nie alle einer Meinung sein. Die Fähigkeit zwischen verschiedene Meinungen zu vermitteln und eine gemeinsame Lösung zu finden ist enorm wichtig uns muss erhalten werden. Dass man miteinander spricht und die Gemeinschaft als wertvolles „Instrument“ zur Meinungsbildung anerkennt, sehe ich als wichtig an.
Was sich ändern muss, damit sich mehr junge Menschen politisch einbringen: Den jungen Menschen muss mehr auf Augenhöhe begegnet werden, da man oft das Gefühl hat die eigene Meinung zähle nicht. Erst wenn man sich ernstgenommen und geschätzt fühlt, entsteht die Motivation etwas beizutragen. Allgemein denke ich, dass der Glaube an die Selbstwirksamkeit gestärkt werden muss, da in vielen jungen Menschen bereits Ideen und Ansätze stecken, sie sich nur nicht trauen diese zu Verwirklichen. Politik darf nicht nur Erwachsene-Sache sein und man sollte auf kreative Art und Weise damit umgehen, um neue Ideen zu entwickeln, die aus der Mitte der Gesellschaft stammen und nicht nur aus begrenzten Personenkreisen.
Dieses Talent hätte ich gern: Ich würde gerne selbstbewusst und frei vor einer größeren Menge Auftreten und Sprechen können. Ich bewundere Menschen, denen es gelingt, ihre Gedanken und Ideen durch Sprache und Präsentations-Stil zu übermitteln. Dieses Talent ermöglicht es einem auf zugängliche Art und Weise Denkanstöße zu liefern.
Lilly Singer
Zur Person: Lilly Singer aus Hünstetten, Abiturientin
Für diesen Aspekt von Demokratie lohnt es sich zu kämpfen: Meinungsfreiheit und Kompromissbereitschaft stellen für mich die wichtigsten Werte der Demokratie dar. Es gefiel mir nie, wenn Themen oder Probleme nur aus einer Perspektive beleuchtet wurden oder diejenigen, die eine andere Meinung als die Mehrheit haben, ausgeschlossen wurden. In einer funktionierenden Demokratie wird eine Minderheit nicht verdrängt, sondern mit an den Tisch geholt. Diskussionen und Kompromisse mögen zeitaufwendiger sein, als die Entscheidung an eine Einzelperson abzugeben, doch sie garantieren die Repräsentation aller Bürger*innen.
Was sich ändern muss, damit sich mehr junge Menschen politisch einbringen: Als junger Mensch fühlt man sich oft machtlos und vergisst, wie viel Einfluss man als Einzelperson auf die Politik hat. Um dies zu realisieren, benötigen junge Menschen Netzwerke, durch die sie Ideen austauschen und realisieren können. Auch für mich war Politik lange etwas Uninteressantes, was weit entfernt wirkte. Ich hatte den Eindruck als Jugendliche nicht informiert genug zu sein, um selbst eine Meinung über Politik äußern zu dürfen. Die Schule sollte genau hier ansetzen und ein offenes Gespräch ermöglichen.
Dieses Talent hätte ich gern: Oft wünsche ich mir ein offenes, konstruktives Gespräch über ein Thema was mir am Herzen liegt oder ein Problem was mich stört. Ich schrecke meist vor Diskussionen zurück aus Angst, meine Argumente nicht deutlich genug überliefern zu können. Die Furcht vor Missverständnissen oder, dass das Gespräch eskaliert, schränkt mich hierbei ein. Ich möchte mit anderen frei und uneingeschränkt über jegliche Themen reden und dabei voneinander lernen, ohne Vorurteile und Egoismus.
Stefan Smid
Zur Person: Stefan Smid aus Lüneburg, Bachelorstudent der Global Environmental and Sustainability Studies
Für diesen Aspekt von Demokratie lohnt es sich zu kämpfen: Politische Partizipation kann viele Gesichter haben. Sie erschöpft sich nicht im Gang zur Wahlurne, kann, nein, muss auch häufiger gelebt werden.
Was sich ändern muss, damit sich mehr junge Menschen politisch einbringen: Engagement muss in erster Linie Spaß bereiten. Dafür sind flexible Beteiligungsformen notwendig und ein Staat, der diese stärker unterstützt.
Dieses Talent hätte ich gern: Ich möchte besser in öffentlichen Redesituationen auftreten, um fehlertoleranter, sicherer und gelassener zu sein.
Elena Steinbach
Zur Person: Elena Steinbach aus Frankfurt am Main, Abiturientin
Für diesen Aspekt von Demokratie lohnt es sich zu kämpfen: Streit! Geregelter politischer Streit sorgt langfristig für Offenheit und Pluralismus. Sich nach Harmonie zu sehnen bringt nichts.
Was sich ändern muss, damit sich mehr junge Menschen politisch einbringen: Junge Menschen sollten im politischen Diskurs mehr respektiert werden. Politische Erfahrung ist kein Totschlagargument.
Dieses Talent hätte ich gern: Ich würde mich gerne besser organisieren können, bei mir geraten die Dinge schnell ins Chaos.
Tasmin Wengler
Zur Person: Tasmin Wengler aus Mühlheim, Bachelorstudentin der Information Science
Für diesen Aspekt von Demokratie lohnt es sich zu kämpfen: Meinungsäußerungsfreiheit. Ohne unsere eigene Meinung wären wir keine Individuen mehr.
Was sich ändern muss, damit sich mehr junge Menschen politisch einbringen: Es braucht eine bessere Vernetzung zwischen Jugendlichen. Und einen offenen Ort, wo sie sich treffen können, um über ihre politischen Einstellungen und Dinge, die sie ändern wollen, zu sprechen.
Dieses Talent hätte ich gern: zu erkennen, wie sich die Person mir gegenüber gerade wirklich fühlt und was sie belastet, damit ich helfen kann.
Peter Windsheimer
Zur Person: Peter Windsheimer aus Berlin, wissenschaftlicher Referent
Für diesen Aspekt von Demokratie lohnt es sich zu kämpfen: Für die Möglichkeit ein freies und selbstbestimmtes Leben zu führen, da es hierzu einer demokratischen Gesellschaft bedarf.
Was sich ändern muss, damit sich mehr junge Menschen politisch einbringen: Damit sich junge Menschen mehr politisch einbringen, bedarf es Formaten, die ihre Einbindung in den politischem Prozess gewährleisten.
Dieses Talent hätte ich gern: Ich wäre gerne künstlerisch begabter, da ich glaube, dass über Bildern sehr gut Ideen und Gefühle transportieren und kommuniziert werden können.
Katharina Zapke
Zur Person: Katharina Zapke aus Marburg, Studentin des Gymnasiallehramts für Politik und Wirtschaft, Evangelische Religion und Deutsch
Für diesen Aspekt von Demokratie lohnt es sich zu kämpfen: Viel eher stellt sich für mich die Frage, für welchen Aspekt von Demokratie es sich nicht lohnt zu kämpfen. Ich finde es schwer, den unterschiedlichen Elementen von Demokratie eine Priorisierung zuzusprechen, da sie vielmehr eine gegenseitige Dependenz aufweisen. Freiheit und Gleichheit ohne demokratische Wahlen? Demokratische Wahlen ohne Grundrechte? Es wird schnell augenscheinlich, dass ein Kampf um die Demokratie nur ganzheitlich geschehen kann.
Was sich ändern muss, damit sich mehr junge Menschen politisch einbringen: Zur Stärkung der politischen Partizipation junger Menschen bedarf es meiner Ansicht nach zweierlei: Zum einen eine Reformierung sowie Dynamisierung der derzeitigen politischen Strukturen und Institutionen, anlehnend an die Bedürfnisse der jüngeren Generation. Zum anderen sollte ein politisches Klima etabliert werden, dass auch junge Menschen zur demokratischen Gestaltung und Partizipation einlädt, ihnen das Gefühl vermittelt, gehört zu werden und Veränderungen herbeiführen zu können.
Dieses Talent hätte ich gern: Hätte ich die Möglichkeit ein Talent auszuwählen, so wäre ich gerne eine gute Klavierspielerin. Insbesondere die verbindende grenzüberschreitende Wirkkraft von Musik fasziniert mich hierbei sehr. So ist der Musik die Möglichkeit inhärent, Begegnungen zwischen Menschen unterschiedlichster Herkunft generationsübergreifend zu initiieren. Insbesondere in einer Zeit der zunehmenden Pluralisierung und Individualisierung werden derartige gemeinschaftsfördernde Momente brisanter denn je.
Jonathan Ziener
Zur Person: Jonathan Ziener aus Ulm, Masterstudent der European and International Public Policy sowie der Politik- und Verwaltungswissenschaften
Für diesen Aspekt von Demokratie lohnt es sich zu kämpfen: Grundsätzlich finde ich es schwierig, einen Aspekt der Demokratie als ‚besonders‘ relevant hervorzuheben. Eine Demokratie kann nur funktionieren, wenn Wahlen frei, geheim und allgemein abgehalten werden, Staatsgewalt geteilt wird und Grundrechte garantiert werden. Folglich lohnt es sich - meiner Meinung nach - immer, für alle Aspekte und für die Demokratie als Ganzes zu kämpfen.
Was sich ändern muss, damit sich mehr junge Menschen politisch einbringen: Diese Frage ist für mich eng mit der populären Behauptung „die jungen Leute haben doch keine Ahnung von und kein Interesse an Politik“ verbunden. Spätestens die ‚Fridays for Future‘ Bewegung hat gezeigt, dass junge Menschen sehr wohl Ahnung von Politik haben und das Interesse junger Menschen an Politik deutlich unterschätzt wurde. Würde diese Perspektive stärker wahrgenommen und respektiert, würden sich noch mehr junge Menschen politisch engagieren.
Dieses Talent hätte ich gern: die Fähigkeit, (politische) Probleme zu erkennen, bevor sie virulent werden, um sie im Keim ersticken zu können. Wenn mehr – oder vielleicht sogar alle Menschen auf der Welt – dieses Talent hätten, hätten wir sicherlich einen anderen Blick auf Probleme wie den Klimawandel oder kriegerische Auseinandersetzungen.