Fachtag
In Deutschland wird intensiv diskutiert, was gegen Radikalisierungsphänomene getan werden kann. Die zahlreichen staatlichen und zivilgesellschaftlichen Akteure, die sich gegen Extremismus engagieren, verfolgen in der Regel zwei unterschiedliche Strategien: Zum einen wird dort eingegriffen, wo sich Radikalisierung bereits konkret ereignet. Zum anderen wird mithilfe grundsätzlicher Demokratiebildung versucht, Menschen dafür zu „empowern“, radikalisierenden Einflüssen von vornherein zu trotzen.
Der Fachtag geht der Frage nach, wie sich beide Ansätze zueinander verhalten. Wo sind tendenziell „verhindernde“ Maßnahmen gefragt, wo eher „aufbauende“? Wo überschneiden sich Intervention und Prävention? Zu diesen und allen weiteren Themen des Tages kommen sowohl Vertreter/innen der Sicherheitsbehörden als auch Personen aus der politischen Bildung zu Wort. Sie hinterfragen unter anderem die Rolle der Religion – wann wird sie für ideologische Zwecke missbraucht, wann ist sie Widerstandsressource? – und schildern ihre Erfahrungen an Schulen und anderen Orten, an denen sie tätig werden. Ausgehend von einem Einführungsvortrag des Erziehungswissenschaftlers Benno Hafeneger, soll bei alldem immer wieder auch der strittige Begriff „Prävention“ auf den Prüfstand gestellt werden.
Die Teilnehmer/innen der Veranstaltung haben die Möglichkeit, sich mit eigenen Wortbeiträgen einzubringen und die Möglichkeiten und Grenzen ihrer beruflichen Ansätze zu diskutieren. Gemeinsam werden so die Perspektiven der Präventionsarbeit vertieft.