Adventliche Variationen
Wie warten Sie eigentlich auf das Kommen Christi? Romantisch, stimmungsvoll, heimelig lockend - mit Adventskranz-candlelight-Stimmung? „Die Zweiglein der Gottseligkeit, steckt auf mit Andacht, Lust und Freud.“ Oder werden Sie im Advent eher zum „protestantischen Prometheus“: Zum ungeduldigen Himmelsstürmer, zum Weltschmerzleidenden, zum Gottbedränger? „O, Heiland, reiß die Himmel auf, herab, herab vom Himmel lauf.“ Machen Sie asketische Übungen, Honig-Heuschrecken-Diät und Wüstenwanderung à la Johannes dem Täufer, dem großen Christus-Warter? „Mit Ernst, o Menschenkinder, das Herz in euch bestellt [...].“ „Bereitet doch fein tüchtig, den Weg dem großen Gast; macht seine Steige richtig, lasst alles, was er hasst.“ Oder feiern Sie schon einmal im Glanz des Weihnachtwunders - mit Lebkuchen, Glühwein, Christstollen? ...
Es ist nicht einfach auf den zu warten, der immer schon da ist - und uns doch allzu oft fehlt. Advent ist eine widersinnige Zeit. Nicht irr-sinnig, aber wider-sinnig.
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