Konzert

Psalm 137 steht ganz im Schatten des Traumas der Zerstörung Jerusalems und des Lebens im Exil in Babylon. In dem Klagelied wird die Leidenssituation unter fremder Herrschaft beschrieben und es werden Bewältigungsstrategien aufgezeigt. In den schwierigen gewaltsamen Bildern der letzten Verse, die daher oft ausgeklammert werden, beschwört der Beter Vergeltung für das angetane Leid. Changierend zwischen Widerstand, Sehnsucht, Depression und Hass hat der Psalm „An den Wassern zu Babel“ eine lange Geschichte als Lied unterdrückter, versklavter und kolonialisierter Menschen, wovon unzählige Vertonungen von Psalm und Psalmlied zeugen. Im Konzert erklingen Werke von Rossi, Bahmann, Cohen, Sekles, Schütz, Bach, Charpentier, Pärt und anderen, sowie ein Arrangement der Rastafari-Version von „By the Rivers of Babylon“, die auch Boney M nutzte. Die alevitische Perspektive wird durch die Aufführung von Ilahis zu Themen des Palms in Klänge gesetzt.