Freiheit, religiöse Toleranz und die Rache der Natur
Damals – es ist zwar erst einige Monate her, aber es fühlt sich fast schon an wie in einer früheren Epoche – also: damals, als im Zuge der Corona-Pandemie Maskenpflicht und Abstandsgebote galten, Homeoffice und Händeschüttelverbot, Isolation und Quarantäne, da wurde Alberts Camus’ Roman „Die Pest“ aus dem Jahr 1947 wiederentdeckt und galt vielen als Roman der Stunde: Die Stadt Oran an der algerischen Küste riegelt sich ab nach außen, um dem schwarzen Tod, der Pest, Herr zu werden. Und heute im Spätsommer 2023? „Wenn es einen Roman gibt, der mir sofort einfallen würde, wenn es um das Gegenteil von Isolation und Quarantäne, wenn es um Freiheit, um Befreiung, wenn es um einen Ausbruch ins Offene, ums Grenzenlose, aufs Meer hinaus, geht, dann Herman Melvilles ,Moby-Dick‘.“ So der Literaturwissenschaftler Markus Grasser (2020). In der Tat, dieses gewaltige, rätselhafte, philosophische, religiöse Werk ist das Buch der Stunde!
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