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GRENZWELTEN - WELTGRENZEN

Evangelische Akademie Frankfurt
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Zum Auftakt des Halbjahresprogramms lud die Evangelische Akademie Frankfurt am 7. September 2016 zu einer Begegnung der besonderen Art: Drei Menschen schilderten ihre Erfahrungen und Einsichten zu „Grenzwelten und Weltgrenzen“.

Der Vortrag von Flugdirektor der Rosetta Mission Dr. Paolo Ferri, heute Bereichsleiter Satellitenbetrieb, eröffnete neue Perspektiven durch die immensen Zeit- und Raum-Dimensionen der Weltraumforschung. Zugleich verweist die Weltraumforschung auf Herausforderungen der Menschheit insgesamt und relativiert so nationalstaatliche Grenzen.

Der Philosoph Prof. Dr. Rainer Forst legte die philosophische Notwendigkeit von Grenzen für Identitätsentwicklung dar, zeigte jedoch zugleich, wie es einen differenzierten Umgang mit eigenen wie fremden Grenzen bedarf. Dabei ging er insbesondere auf die Unterscheidung der Sphären von Ethik/Moral, Toleranz und Recht etwa im Blick auf aktuelle Fragen im Kontext von Migration ein (z.B. Burka-Diskussion).

Emotional wie intellektuell bewegend war der Beitrag von Kapitän Dr. Klaus Vogel von SOS MEDITERRANEE, der eindrücklich in die Erfahrungen aus der konkreten Arbeit mit Flüchtlingen im Mittelmeer berichtete. Die humanitären Katastrophen, die sich an dieser Grenze Europas abspielen und durch ihre Wiederholung nichts an ihrer Abgründigkeit verloren haben, wurden dabei sichtbar. Zugleich zeigte die Initiative SOS-MEDITERRANEE, dass sich jenseits der notwendigen politischen Strukturlösungen auf der menschlichen Ebene etwas bewegen lässt.

In der anschließenden Diskussion wurden die Paradoxien der politischen Herausforderungen angesichts der Flüchtlingsbewegungen deutlich (z.B. unbedingte humanitäre Verantwortung versus Grenzen gesellschaftlicher Aufnahmefähigkeit bzw. Aufnahmebereitschaft). Die Moderation von Herrn Theisen führte dabei sensibel durch die strittigen Fragen. Ohne einfache Lösungen zu präsentieren, wurde so ein Begegnungs- und Denkraum geschaffen, der auch im nachfolgenden offenen Gespräch intensiv genutzt wurde.

Im Nachgang der Veranstaltung gab es eine starke Resonanz auf die Veranstaltung durch zahlreiche Teilnehmende. In der Evangelischen Sonntagszeitung Nr. 39 vom 25. September wurde ausführlich über die Veranstaltung berichtet.

Rund 200 teilnehmende Gäste waren der Einladung ins Historische Museum Frankfurt gefolgt.