Engel, Teufel und andere Medien des (Un-)Heiligen


Dr. Susanne Ludwig, Direktorin des Gutenberg Museums, eröffnete die Veranstaltung am 20. April 2016, im Gutenberg Museum, mit einer Einführung in die Symbolik von Engeln und Teufeln und unterstrich die Wirkkraft, die diese Figuren bis heute auf unseren kulturellen Bildfundus haben.
Anschließend führte Kuratorin Dr. Luzie Bratner durch die Ausstellung und gab einen umfassenden Einblick in die Metamorphosen der Licht- und Schattenwesen vom Zeitalter der Reformation bis in die Gegenwart.
Die Verführungskraft des Teufels beschäftigte Luther sein Leben lang, wie der Theologe und Kirchenhistoriker Prof. Dr. Markus Wriedt von der Goethe Universität in Frankfurt in seinem Vortrag betonte: Luther bekämpfte ihn keineswegs durch einen Wurf mit dem Tintenfass, sondern durch seine konsequente Übersetzung und Auslegung der Schrift, also durch Aufklärung.
Prof Dr. Kurt Röttgers vom Lehrstuhl für Praktische Philosophie an der Fernuniversität in Hagen untersuchte in seinem Vortrag den medialen Aspekt von Engeln und Teufeln: Engel und Teufel sind Botschafter und Zwischenwesen: Sie sind mythische Metaphern der Mediengesellschaft, wo Informationen immer wichtiger werden und zugleich Aufklärung und Manipulation, Reflexion und Hetze ermöglichen.