„Wie Hoffnung wachsen kann“ – ein Gespräch mit Sumaya Farhat-Naser




Zur Veranstaltung mit der christlichen Palästinenserin Dr. Sumaya Farhat-Naser und Pröpstin i. R. Gabriele Scherle kamen etwa 120 Personen, der Panoramasaal war damit sehr gut gefüllt. Frau Farhat-Naser berichtete über die derzeit besonders angespannte Situation in Palästina und die von ihr initiierten und begleiteten Friedensprojekte. Frau Scherle, die in den 80er Jahren stellvertretende Vorsitzende von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste war, brachte dabei die israelische Perspektive ins Spiel. Einig waren die Podiumsteilnehmerinnen sich darin, dass Empathie für die jeweils andere Seite unerlässliche Voraussetzung des Friedensprozesses im Nahen Osten sei, dass die Perspektive der Opfer auf beiden Seiten vorrangig zu berücksichtigen sei und dass der Weg zum Frieden nur über konsequente Gewaltfreiheit führen könne. Nach einer Einführung von Studienleiter Dr. Eberhard Pausch, der die aktuelle Situation im Nahen Osten im Anschluss an Herfried Münkler und Frauke Adrians in Beziehung zum Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) setzte, moderierte Dr. Thomas Wagner von der Katholischen Akademie Rabanus Maurus (Haus am Dom) das Podium und die Plenumsdiskussion. Die Friedenspfarrerin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Sabine Müller-Langsdorf vom Zentrum Ökumene, sprach einen Abschlusssegen. Auch das Evangelische Studienwerk (Villigst e.V.) war mit einem Grußwort auf der Tagung präsent. Die Pfarrerin des Studienwerks, Dr. Kerstin Söderblom, erinnerte an das Engagement des Studienwerks für die Versöhnung zwischen Israel und Palästina und wies darauf hin, dass sowohl Frau Dr. Farhat-Naser als auch Frau Scherle als auch Dr. Pausch Villigster StipendiatInnen gewesen seien. Das Engagement für den Friedensprozess im Nahen Osten, das durch die weltpolitischen Entwicklungen (unter anderem die US-Präsidentschaft von Donald Trump) nicht einfacher geworden sei, bleibe auch in Zukunft ein zentrales Thema für die evangelische und die katholische Kirche, ihre Akademien und das Evangelische Studienwerk.