Baustelle - Demokratie
Sommerakademie der Jungen Akademie Frankfurt
Baustellen gibt es nicht nur in der Demokratie sondern ganz klassisch auf Straßen und im Nahverkehr. Deshalb gab es auch gleich zu Beginn der Sommerakademie erste Herausforderungen zu meistern. Nämlich: Wie komme ich pünktlich im Martin-Niemöller-Haus der EKHN in Arnoldshain an?
Diese erste Aufgabe lösten fast alle Stipendiat/innen der Jungen Akademie 2020 hervorragend und so starteten wir in ein ganz besonderes Wochenende. Besonders auch oder gerade deshalb, weil es eine persönliche Begegnung, vor Ort, mit echten Menschen gab. Nach der langen Zeit, in der sich die meisten Menschen auf ihren engsten Kreis, ihre eigenen vier Wände, ihr persönlichstes Umfeld fokussiert hatten erlebten wir dieses Wochenende als großes Geschenk und einen sehr guten Anlass, die eigene kleine Corona-Blase zu verlassen. Natürlich bei aller Vorsicht und Rücksicht, die derzeit geboten ist!
Was wäre ein besserer Grund, sich mit anderen Menschen wieder zu treffen als unsere Demokratie?
Direkt nach einem Einklang in das gemeinsame Wochenende starteten wir mit Vollgas in die Arbeit an den Projektideen. Da wurden Inhalte für Demokratie-Kalender recherchiert und diskutiert, über Demokratie-Koffer nachgedacht, Podcasts aufgenommen, Workshopformate Corona-kompatibel umgewandelt und über neue Formen von Veranstaltungsformaten debattiert. In allen Arbeitsgruppen ging es lebhaft zur Sache und alle kamen Schritt für Schritt weiter mit ihrem Beitrag zu den Baustellen der Demokratie.
Was so energiegeladen klingt war aber auch ganz schön anstrengend. Wer in Teams arbeitet weiß, dass nicht alles immer leicht und reibungslos funktioniert. Unterschiedliche Ideen müssen ausgehandelt werden, Talente genutzt, Missverständnisse ausgeräumt, Motivation gesteigert oder gebremst, eigene Stärken und Schwächen eingestanden werden… Ein mitunter müßiger Prozess, der begleitet, moderiert und ausgehalten werden muss. Eben so, wie Demokratie ist. Anstrengend. Nervig. Aber dennoch….
Deshalb waren die Pausen und das Rahmenprogramm auch sehr wichtig: Bewegung an der frischen Luft bei einer Wanderung auf den Feldberg und durch den dunklen Wald zurück. Dabei wächst eine Gruppe nochmal ganz anders zusammen. Oder beim „Bunten Abend“, bei dem Talente und Hobbies zum Vorschein kamen, von denen man noch gar nichts wusste. Eine Menge Spaß, den die Stipendiat/innen aneinander und miteinander hatten – auch das trägt zu einer guten Diskurskultur bei, wenn es dann bei der Arbeit wieder um das Eingemachte geht.
Schlussendlich hatten wir alle – Teilnehmende und Leitung der Sommerakademie – neben Spaß auch tolle Ergebnisse, die sich zeigen lassen können. Und dies wird dieses Jahr in besonderer Weise auch geschehen. Wer wissen will, welche Ideen dieses Jahr in der Jungen Akademie entstanden sind, um unsere Demokratie zu stärken und die Baustellen zu bearbeiten – muss am 22. Oktober beim Online- DemokratieSlam dabei sein. Dort werden wir voller Stolz zeigen, dass sich die Arbeit gelohnt hat.