Diversität und Gleichheit
Die Methoden des Adam-Instituts
Betzavta-Basismodul
Betzavta (hebräisch für: Miteinander) ist ein Programm zur Demokratie-, Toleranz- und Menschenrechtsbildung aus der israelischen Friedensbewegung. Die Methoden folgen einem erlebnisorientierten Ansatz, bei dem es um das direkte Erfahren und Begreifen eines demokratischen Miteinanders geht – gesellschaftlich wie im persönlichen Umgang. Gearbeitet wird bewusst mit Konfliktsituationen, Dilemmata und dem reflektierenden Blick auf die Bedürfnisse und Interessen der jeweiligen Beteiligten.
Im Basisseminar „Diversität und Gleichheit“ setzten sich Ende Oktober 20 Personen unter Begleitung der zwei erfahrenen Trainer/innen Sabine Sommer und Dakhas Hussein mit persönlichen Diversitäts-Merkmalen sowie den damit verbundenen Beteiligungschancen in der Gesellschaft auseinander.
Die teilnehmende Gruppe war im Sinne vom Herkunft, Hintergrund und Erfahrungen (Privilegien, Diskriminierung) divers. Das Thema „Gleichheit“ wurde in Subgruppen behandelt und mit dem Thema Verantwortung verwoben. Selbstreflexion gehörte dazu: wie gleich konnten sich die Teilnehmende einbringen? Weitere Übungen und Aufgaben erzeugten Situationen, in denen Subgruppen verschiedene Möglichkeiten hatten (Diversität) oder sich einigen mussten (Entscheidungsfindung). So entstanden Anlässe, über Demokratie (als Lebens- und Herrschaftsform) und Gleichheit zu sprechen. Im Stuhlkreis gab es Zeit für den gegenseitigen Perspektivwechsel und die Reflektion von Power-relations und demokratischen Prozessen (gruppenbezogen und gesellschaftlich).
Durch das direkte Erfahren, wie mühselig es in einer kleinen Gruppe sein kann, alle einzubinden und sicherzustellen, dass alle gehört werden und mit den Ergebnissen einverstanden sind, wächst das Verständnis dafür, warum es auch auf gesellschaftlicher Ebene kompliziert ist und politische Veränderungen entsprechend lange brauchen. Gleichzeitig wächst durch das gegenseitige Zuhören das Verständnis für die Rechte und Gefühle anderer Menschen.
Eine Sensibilisierung fand erfahrungsbasiert statt (spürbar u.a. durch Veränderungen bei den Redeanteilen, Verantwortung füreinander und den Prozess). Die Teilnehmende haben ein neues Bewusstsein für sich und andere entwickelt, was ihnen erlauben wird, in ihrer Arbeit mit Menschen diversitäts- und gleichheitsbewusster zu agieren.
Wir bedanken uns für die Kooperation bzw. Förderung durch das Amt für multikulturelle Angelegenheiten der Stadt Frankfurt, den Förderverein der Evangelische Akademie Frankfurt, die Hessische Landeszentrale für politische Bildung sowie Zentrum Bildung der EKHN.