Rassismuskritisch unterrichten
Multiperspektivität in der Schule
Hybrider Fachtag mit Workshops
Es gelang uns mit diesem Fachtag ein komplexes Thema praxisorientiert aufzubereiten und fachdidaktischen Erfahrungsaustausch zu ermöglichen. Die Vorbereitungen waren gezeichnet durch ein Wiederaufleben des Pandemiegeschehens und kurzfristige, krankheitsbedingte Absagen von Kooperationspartner/innen, Referent/innen und Teilnehmenden. Dennoch konnte in Kooperation mit dem Beratungsnetzwerk Hessen und dem Projekt „Gewaltprävention und Demokratielernen“ des Kultusministerium Hessen ein gelungener Fachtag durchgeführt werden, wenn auch mit geringer Teilnahmezahl als erwartet. Neun Menschen nahmen in Präsenz teil und 20 Menschen schalteten sich über zoom dazu. Ein interaktiver Einstieg im digitalen Raum und mit den Präsenzteilnehmenden im Panoramasaal ermöglichte den persönlichen Zugang zur Thematik im Hinblick auf das Problembewusstsein und Handlungsfelder der eigenen Praxis. Die Moderatorinnen stellten die Gruppenergebnisse vor, sodass der Eindruck einer Gesamtteilnehmendenschar entstand.
Aufgrund einer kurzfristigen Absage von Karim Fereidooni übernahm Dr. Anja Steinbach von der Universität Oldenburg den einleitenden Hauptvortrag. Ihre theoretischen Reflexionen zum Thema Rassismuskritik an Schulen konnte sie durch Ergebnisse ihres aktuellen Praxisforschungsprojektes sehr praxisorientiert veranschaulichen. Ihr starker Praxisbezug und ihre strukturierte Vorstellung des Fachdiskurses kamen bei den Teilnehmenden gut an. Die von ihr aufgeworfenen Reflexionsfragen zur eigenen Handlungspraxis fanden ein Echo in der anschließenden Aussprache und Diskussion. Eine auffallend rege Beteiligung und tiefer in den Diskurs führende Fragen kamen sowohl von den Präsenzteilnehmenden als auch aus dem digitalen Raum. Eine parallel im Chat laufende Diskussion konnte durch die Moderation in den Raum getragen werden, sodass diese nichts ins Leere verlief, sondern Frau Dr. Steinbach ihre Expertise auch hier einfließen lassen konnte.
Am Nachmittag fanden statt der geplanten sechs Workshops nur vier statt, was auf krankheitsbedinge Absagen durch eine Referentin und Teilnehmende zurückzuführen ist. Die Präsenzteilnehmende fanden sich zu einem fächerübergreifenden Workshop mit Angela Khosla-Baryalei vom Hessischen Kultusministerium zusammen. Die digital teilnehmenden Lehrkräfte verteilten sich auf drei Workshops zu den Themen „Ansätze für rassismuskritischen Unterricht“, „Partizipation und Selbstreflexivität im rassismuskritischen Englischunterricht“ und „Rassismuskritisches Lehren und Lernen im Religionsunterricht“ zusammen.
In zwei parallellaufenden Auswertungsrunden – präsenz und digital – bekamen wir gutes Feedback. Insbesondere die hybride Umsetzung des Fachtags wurde sehr gelobt. Die Teilnehmenden meldet auch zurück, dass nicht allein der Wissenserwerb, sondern das Erleben, dass sich auch andere gegen Rassismus an ihren jeweiligen Schulen einsetzen, eine empowernde Wirkung auf die eigene Arbeit habe. Teilnehmende regten an, sich regelmäßig zum Austausch von Erfahrungen zu treffen. Diese Idee greifen wir gemeinsam mit den Kooperationspartnerinnen für 2022 auf und prüfen, ob es zu einer Umsetzung einer moderierten Austauschrunde kommen kann.