#Change. Ausstellung für Veränderung
24-Stundentagung mit Ausstellungsbesuch
Das Projekt #Change adressierte das gesellschafspolitische Problem, dass das Erdklima durch den menschengemachten Treibhauseffekt wärmer wird. Dies beeinflusst die Lebensvoraussetzungen auf dem Planeten und stellt eine ernsthafte Bedrohung der Schöpfung, des sozialen Zusammenhalts und der globalen Chancengerechtigkeit dar. Obwohl wir Menschen darum wissen und fast alle Staaten der Erde sich einig sind, dass die Temperaturerhöhung auf 1,5 Grad zu begrenzen ist, sind wir laut IPCC derzeit auf dem Weg zu einer Erwärmung von 3,2 Grad bis 2100. Das heißt: eigentlich wissen wir seit Jahren, dass wir etwas gegen die Klimakrise tun müssen und doch passiert zu wenig. Im Projekt stellen wir die Frage: Warum führt Wissen nicht automatisch zum Handeln? Wie entsteht Veränderung – persönlich und gesellschaftlich? Wie spricht man über die Klimakrise und Veränderungsnotwendigkeit, ohne Widerstände, Überforderung oder Resignation auszulösen?
Im Frühjahr fanden zwei Teile des Projekts „#Change. Werkstatt für Veränderung“ statt. Die Gruppe setzte sich mit dem Thema Transformation und Veränderung auseinander und setzte Gedanken, Botschaften und Anliegen künstlerisch um. Die Werke, die in den verschiedenen Workshops entstanden, bilden seit dem 13. Oktober das Vorwort zu der Ausstellung „KLIMA_X“. Sie haben einen prominenten Platz bekommen und sind hochwertig aufbereitet worden. So erhalten die Teilnehmenden öffentliche Aufmerksamkeit für ihre Positionen und Perspektiven. Die Ausstellung ist bis zum 28. August 2023 im Museum für Kommunikation in Frankfurt zu sehen. Alle Teilnehmenden waren zur Ausstellungseröffnung eingeladen und haben als Dankeschön für ihre Mitwirkung freien Museumseintritt während des gesamten Ausstellungszeitraums.
Um den Teilnehmenden eine Chance zu geben, die Ausstellung in Ruhe zu erkunden und ihre Werke vor Ort zu sehen, organisierten wir die 24-Stundentagung „#Change. Ausstellung für Veränderung“ als Folgeveranstaltung am 14.-15. Oktober. Durch die öffentliche Ausschreibung dieses Angebots ermöglichten wir auch neuen Teilnehmenden einen Einstieg in die Thematik der Klimakrise, -kommunikation und des eigenen Handlungsspielraums.
Die Ausstellung vermittelt nicht nur Wissen rund um die Klimakrise und ihre bisherige Vermittlung. Sie lädt auch dazu ein, über Zukunftsentwürfe und neue Narrative nachzudenken sowie dazu, eigene Botschaften an Mitmenschen, Politik und Wirtschaft zu formulieren. Als Zeichen der Wertschätzung führten zwei Personen aus dem Kurator*innenteam durch die Ausstellung, bevor die Veranstaltung mit einem Abendprogramm und am nächsten Tag mit einem Workshop und Projektarbeit weiterging. Hier hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, eigene kleine Kommunikationsprodukte zu entwickeln und Ideen für eine mögliche Weiterarbeit zu brainstormen. Wir luden dazu ein, das Museum als Medium oder auch die (Junge) Akademie als Plattform zu nutzen. Von den drei Ideen, die entstanden, wird eventuell eine vom Museum umgesetzt (kleine #ChangeChallenges die den Museumsbesuchenden zum Ausprobieren mitgeben werden können) während eine andere Idee von der Gruppe selbst noch weiterverfolgt wird (ein Klimacafé mit Impulsen, Diskussion und „Machen“).
So ging es bei dieser Tagung weniger um Veränderung an sich und mehr darum, wie „Veränderungsnotwendigkeit“ und Klimaschutzmaßnahmen kommuniziert werden können. Hier kamen wir sowohl auf biblische Gleichnissen zu sprechen als auch auf wissenschaftliche Wirksamkeitsbefunden. Klar wurde, dass die Teilnehmenden vor allem eine Chance in der Krise sehen: eine Chance, etwas zu retten und mit besserem Gewissen in einer faireren und nachhaltigeren Welt zu leben. Mit Verzicht hat es für sie wenig zu tun. Ein werte- und möglichkeitsbasiertes „Framing“ ist, was sie sich wünschen; eine politische Kommunikation, die Mut macht und den Sinn und Richtigkeit klimaschützender Veränderungen unterstreicht. Oder wie es auf einer Moderationskarte stand: „Hey Olaf, sei unser Roosevelt, sei unser Churchill!“