Montag
16
April
Evangelische Akademie Frankfurt, Römerberg 9, 60311 Frankfurt am Main, 17:30 - 20:30 Uhr
FRÜHJAHRSEMPFANG DES UMWELTFORUM RHEIN-MAIN E. V.
NACHHALTIGES BAUEN IN RHEIN-MAIN

Programm:

18:00 Uhr / Begrüßung und Kurzvorstellung

Hans-Georg Dannert (1. Vorsitzender, Umweltforum Rhein-Main e.V.)

Susanne Petry (Vorstand, Umweltforum Rhein-Main e.V.)

Christian Kaufmann, Evangelische Akademie Frankfurt

18:30 Uhr / Vortrag 1

„Perspektiven für gemeinschaftliches Wohnen“

Marion Goerdt und Birgit Kasper, Netzwerk Frankfurt für gemeinschaftliches Wohnen e.V.

„Perspektiven für gemeinschaftliches Wohnen“

Prof. Marion Goerdt

Dipl.-Ing. Birgit Kasper

Das Interesse an gemeinschaftlichen Formen des Wohnungsbaus und des Wohnens nimmt zu – auch in Frankfurt. Die üblichen Fertigprodukte der gewerblichen Wohnungswirtschaft passen nicht zur gelebten Wirklichkeit von selbst organisierten Hausgemeinschaften. Und immer mehr Menschen stellen sich die Frage, wie man mit unkonventionellen Rechtsformen die drastisch steigenden Wohnkosten in den Griff kriegen kann. Sie wollen anders wohnen, entwickeln Raumprogramme für mehr Nachbarschaft und schaffen die Bewirtschaftung in eigener Regie.

Im Netzwerk Frankfurt für gemeinschaftliches Wohnen e.V. sind mittlerweile rund 70 bürgerschaftliche Wohninitiativen, Projekte im Bau und realisierte Wohnprojekte organisiert. Eine innovative Strategie für diesen wachsenden Bedarf bietet das Konzeptverfahren – mit dem Städte und Gemeinden inzwischen bundesweit Liegenschaften an Akteursgruppen mit den besten Konzepten ausschreiben.

Marion Goerdt ist Architektin und Stadtplanerin. Sie ist mit den Themen Stadt + Wohnen in Praxis und Lehre tätig – ihr Schwerpunkt sind innovative

und nachhaltige Wohnformen sowie die Beziehung zwischen Individuum und Gemeinschaft. Sie ist seit 1992 freiberufl ich tätig und seit 1997 Professorin für Städtebau und Entwerfen an der Hochschule Trier. Zwischen ihrem Studium an der TU Darmstadt und ihrer selbstständigen Tätigkeit war sie mehrere Jahre bei Renzo Piano in Genua und bei Rem Koolhaas OMA in Rotterdam beschäftigt. Seit 2012 ist Marion Goerdt in Frankfurt ansässig und aktives Mitglied im Netzwerk Frankfurt für gemeinschaftliches Wohnen e.V.

Birgit Kasper leitet die Koordinations- und Beratungsstelle des Netzwerks Frankfurt für gemeinschaftliches Wohnen e.V. seit 2009. Außerdem ist sie

Vorstandsmitglied im FORUM Gemeinschaftliches Wohnen e.V., Bundesvereinigung, das zukunftsweisende wohnungspolitische Fragen und Forschungsprojekte bearbeitet. Birgit Kasper ist Stadtplanerin (AkH) und Diplom-Verwaltungswirtin (FH). Seit 2014 ist sie Mitglied der AG Wohnungs - bau der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen und wurde 2015 in die „Allianz für Wohnen“ des Landes Hessen entsendet. Zuvor arbeitete sie freiberufl ich in der Wohn- und Mobilitätsforschung. Methodisch hat sie sich auf qualitative Empirie und anwendungsorientierte Forschung spezialisiert. Gelegentlich übernimmt sie Lehraufträge und verfasste diverse Artikel für Publikationen. Sie war mehrere Jahre Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fakultät Raumplanung der TU Dortmund, hat u.a. in Chicago studiert und war im European Network for Housing Research (ENHR) aktiv.

19:00 Uhr / Vortrag 2

„Anregungen zum ressourcen-gerechten Bauen“

Felix Heisel, KIT Karlsruhe, Fachgebiet Nachhaltiges Bauen

im Anschluss Get-together

mit einem reichhaltigen Menü

„Anregungen zum ressourcen-gerechten Bauen“

Die globale Ressourcenfrage erfordert einen Paradigmenwechsel in der Bauindustrie:

vom linearen Materialverbrauch hin zu einer tatsächlichen Kreislaufwirtschaft.

Urban Mining and Recycling (UMAR), die neueste Unit im modularen Forschungs- und Innovationsgebäude NEST der Empa Schweiz, setzt diesen Anspruch konsequent um: Das Wohnmodul von Werner Sobek, mit Dirk E. Hebel und Felix Heisel ist sortenrein aus vollständig wiederverwendbaren, wiederverwertbaren oder kompostierbaren Materialien konstruiert. Der Kreislaufgedanke spielt dabei die zentrale Rolle. Verwendete Materialien werden nicht verbraucht und dann entsorgt; sie sind vielmehr für eine bestimmte Zeit aus einem technischen bzw. natürlichen Kreislauf entnommen und werden später wieder in diese Kreisläufe zurückgeführt. UMAR ist so zur gleichen Zeit temporäres Materiallager und Materiallabor.

www.nest-umar.net

Felix Heisel versteht unsere gebaute Umwelt als Ressourcenspeicher in einem endlosen Kreislauf von Nutzung und Neustrukturierung. Er ist Architekt und Doktorand am Fachgebiet Nachhaltiges Bauen am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) sowie am Future Cities Laboratory (FCL) in Singapur. Seine Forschung wurde mehrfach ausgezeichnet und publiziert, unter anderem durch die beiden Bücher „Cultivated Building Materials“ (2017, Birkhäuser, mit Dirk E. Hebel) und „Building from Waste“ (2014, Birkhäuser, mit Dirk E. Hebel und Marta H. Wisniewska). Felix Heisel studierte Architektur an der Universität der Künste Berlin und hat seither weltweit an Universitäten wie dem Berlage Institute Rotterdam, dem Ethiopian Institute of Architecture, Building Construction and City Development in Addis Abeba oder der ETH Zürich in der Schweiz und Singapur gelehrt und geforscht. Die Unit Urban Mining and Recycling ist ein Gemeinschaftsprojekt von Werner Sobek mit Dirk E. Hebel und Felix Heisel.

Anmeldung:

Per Mail bis zum 05.04.2018 an:

umweltforum-rhein-main@web.de

Stichwort: „Frühlingsempfang“

(Anzahl der Plätze ist begrenzt, es zählt die Reihenfolge der eingehenden Anmeldungen)


Veranstalter:

Hans-Georg Gannert (1. Vorsitzender, Umweltforum Rhein-Main e. V.)
Susanne Petry (Vorstand, Umweltforum Rhein-Main e. V.)
Christian Kaufmann, Evangelische Akademie Frankfurt

 

 

Veranstaltungsort:

Evangelische Akademie Frankfurt