„Der Islam, wie er uns gegenwärtig begegnet, ist eine korrumpierte Version seiner ursprünglichen Intention“, sagt der Islamwissenschaftler und Theologe Mouhanad Khorchide. In seinem aktuellen Buch erläutert er die Entwicklung einer Religion, in der Liebe und Barmherzigkeit eine wichtige Rolle gespielt haben. Doch bereits in der islamischen Frühgeschichte geriet der Islam in den Händen der Herrschenden zu einem Machtinstrument, das in alle Bereiche des Lebens hineinreichte. Eine Fehlentwicklung, sagt Khorchide, die gegenwärtig deutlicher denn je zu spüren sei. Aus der Religion des Islams werde immer mehr ein Politikum. Khorchide beschreibt den Missbrauch des Islams durch seine „falschen Anwälte“ – und macht Vorschläge, was dagegen getan werden kann. Im Rahmen dieses Webtalks diskutiert er seine Thesen mit dem Moderator Meinhard Schmidt-Degenhard und muslimischen Stipendiat/innen der Jungen Akademie Frankfurt.
Prof. Dr. Mouhanad Khorchide lehrt Islamische Religionspädagogik an der Universität Münster und ist einer der renommiertesten, aber auch umstrittensten muslimischen liberalen Denker im deutschsprachigen Raum. Seine Auslegungen des Islam äußert er in einer Zeit, in der die Auseinandersetzung um muslimisches Leben in Deutschland spannungsgeladen geführt wird und Anfeindungen gegen Muslim/innen zunehmen. Zwischen Integrationsforderungen der deutschen „Mehrheitsgesellschaft“ auf der einen Seite und Auseinandersetzungen um die Deutungshoheit über den Islam im innerislamischen Diskurs auf der anderen Seite erhebt er seine liberale Stimme.
Anmeldung:
https://shop.freiheit.org/#!/Veranstaltung/XYMW8
Den Zoom-Link zur Teilnahme an der Veranstaltung erhalten Sie nach Ihrer Anmeldung kurz vor der Veranstaltung per E-Mail.
Prof. Dr. Mouhanad Khorchide, Islamwissenschaftler und Autor
Meinhard Schmidt-Degenhard, Moderator
Leitung:
Annette Lorenz
Patrick Walz
Kooperation:
Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit
Veranstaltungsort