Wer bin ich? Jugendliche suchen altersgemäß nach ihrer persönlichen Antwort auf diese Frage. Sie bei ihren entwicklungspsychologischen Herausforderungen zu begleiten und identitätsstiftende Orientierung anzubieten, ist ein Kern pädagogischen Handelns. Vor dem Hintergrund aktueller Auseinandersetzungen um Identitätspolitiken scheint diese Aufgabe komplizierter geworden zu sein. Wie können Fachkräfte der Jugendsozialarbeit die aktuellen Debatten in ihre Arbeit mit Jugendlichen aufnehmen? Gesellschaftliche Identitätspolitiken sind insofern nützlich, als sie Jugendlichen ein klares Zugehörigkeitsangebot machen. Doch wie kann mit Ambivalenzen, Mehrfachzugehörigkeiten und der Hybridität von Identitäten umgegangen werden? Aus psychoanalytischer Perspektive sollen die zugrunde liegenden Psychodynamiken und Entwicklungsaufgaben beleuchtet und für die pädagogische Arbeit fruchtbar gemacht werden.